Kultureller Begegnungstag zwischen Diessenhofen (CH) und Gailingen (DE)
sowie Kick-off-Veranstaltung HochRheinKunst
PROGRAMM
14:00 Uhr - Jüdisches Museum Gailingen
Begrüßung: Dr. phil. Ina Appel (Wissenschaftliche Leitung Jüdisches Museum Gailingen)
Kurzvorträge zur Geschichte und Bedeutung der Rheinbrücke: Dr. Thomas Auer (Bürgermeister Gailingen) und Markus Birk (Stadtpräsident Diessenhofen)
15:30 Uhr - Rheinbrücke
Begrüßung und Moderation: Lucia Angela Cavegn (Kulturbeauftragte Stadtgemeinde Diessenhofen)
Kunstaktion "Brücken bilden" mit Adrian Bütikofer (ZH)
Musikalische Umrahmung durch Stadtmusik Diessenhofen und Musikverein Gailingen
17:00 Uhr - Vereinshaus der Pontoniere Diessenhofen
Vorstellung HochRheinKunst: Gunar Seitz (Kurator REGIO|Kunstwege und HochRheinKunst)
Verdankung durch den Künstler Adrian Bütikofer
Ausstellung zur Rheinbrücke
Apéro mit Stadtmusik Diessenhofen
Einladungsflyer als PDF für den 25. Mai 2025
Auf Diessenhofer Seite haben folgende Gruppierungen mitgewirkt:
Evangelische Kirchengemeinde Dissenhofen |
Feuerwehr Region Diessenhofen |
Fischerzunft Diessenhofen |
Freihandbibliothek Diessenhofen |
Jugendarbeit Diessenhofen / Jugendtreff Diessenhofen Güterschuppen |
Landfrauenverein Basadingen-Willisdorf |
Museum kunst + wissen |
Polizeiposten Diessenhofen |
Pontoniere Diessenhofen |
Stadtmusik Diessenhofen |
Werkhof Diessenhofen |
Auf Gailinger Seite wurde die Veranstaltung unterstützt von:
Bauhof der Gemeinde Gailingen |
Freiwillige Feuerwehr Gailingen |
Jüdisches Museum Gailingen |
Katholische Seelsorgeeinheit Gottmadingen |
Musikverein Gailingen |
Die Rheinbrücke im Zeichen von 80 Jahre Kriegsende
HochRheinKunst ist ein Kunstprojekt, das mitunter in Hinblick auf das 80-jährige Jubiläum des Endes des Zweiten Weltkriegs gestartet wurde und grenzübergreifend ausgerichtet ist.
Hintergrund
Am 26. März 2023 fand der erste kulturelle Begegnungstag zwischen Diessenhofen und Gailingen statt. Höhepunkt der Veranstaltung war eine künstlerische Performance auf der Holzbrücke. Mit einer eindrücklichen Aufführung verdeutlichte Regina Masuhr das tragische Schicksal der Gailinger Juden während des Zweiten Weltkriegs, als die Holzbrücke von zahlreichen Juden als Fluchtweg aus Nazi-Deutschland gewählt wurde.
Am 25. Mai 2025 wurde die zweite Ausgabe des kulturellen Begegnungstags zwischen Diessenhofen und Gailingen organisiert. Sie beinhaltete eine thematische Weiterführung des vor zwei Jahren erstmals durchgeführten Formats. Auch in diesem Jahr spielte die historische Holzbrücke eine zentrale Rolle. Diese wurde am 9. November 1944 auf der nördlichen Seite durch amerikanische Bomben schwer beschädigt.
Vorträge und Ausstellung
Der kulturelle Begegnungstag 2025 begann mit Kurzvorträgen über die Geschichte und Bedeutung der Brücke. Diese fand im Vortragsraum des Jüdischen Museums Gailingen statt.
Eine Ausstellung auf Roll-Ups ergänzte die Vorträge und wurde im Haus der Pontoniere gezeigt. Die Ausstellung war Teil des feierlichen Abschlusses der Veranstaltung, die mit einem geselligen Apéro und einem Platzkonzert vor dem Vereinshaus der Diessenhofer Pontoniere stattfand.
Kick-off HochRheinKunst
Mit der partizipativen Kunstaktion «Brücken bilden» und dem "Kulturellen Begegnungstag zwischen Diessenhofen (CH) und Gailingen (DE)" startete das Projekt HochRheinKunst.
«Brücken bilden»: Partizipative Kunstaktion
Gunar Seitz (Kurator der REGIO|Kunstwege) und Lucia Angela Cavegn (Kulturbeauftragte der Stadtgemeinde Diessenhofen) haben gemeinsam mit dem namhaften Zürcher Künstler Adrian Bütikofer, der im vergangenen Jahr einen prominenten Auftritt an der Triennale Bad Ragartz hatte, ein partizipatives Projekt entwickelt. Dieses sah vor, dass in beiden Orten unter Einbezug der lokalen Bevölkerung je eine halbe Modellbrücke gebaut wurde.
Der Brückenbau in Diessenhofen und in Gailingen
Die Bauaktionen in Diessenhofen und Gailingen fanden unter starker Beteiligung durch Mitwirkende aus dem lokalen Umfeld statt. Die gemeinsamen Arbeiten fanden vom 21. bis 23. Mai 2025 statt. Errichtet wurden die beiden Brückenhälften im Kurpark Gailingen und an der Schifflände Diessenhofen. Adrian Bütikofer leitete die Bauarbeiten in Gailingen und Urs Koch die Arbeiten in Diessenhofen.
Die Bauaktion in Gailingen: Mitwirkende aus Gailingen und der Ukraine (Foto: Gunar Seitz, 2025)
Ein für den Künstler wichtiger Part waren die gemeinsamen Mittagessen. Diese fanden sowohl im Jüdischen Museum Gailingen wie auch im Gredhaus in der Zunftstube der Fischerzunft Diessenhofen statt. Verantwortlich für Speis und Trank war Ragnhild Becker mit Team.
Ragnhild Becker, Adrian Bütikofer und Mitwirkende in der Zunftstube der Fischerzunft Diessenhofen (Foto: Gunar Seitz, 2025)
Aktion am Begegnungstag
Die beiden Brückenhälften wurden am Sonntag, 25. Mai 2025 in der historischen Holzbrücke, welche Diessenhofen und Gailingen verbindet, zusammengeführt. Diese Veranstaltung bildete den offiziellen Start des grenzüberschreitenden HochRheinKunst-Projekts.
Das aus zwei Hälften bestehende Kunstwerk wurde mithilfe Teilnehmender von der deutschen und der schweizerischen Seite in die Brücke geschoben und verband sich auf der Höhe der Landesgrenze zu einer gebogenen Brücke. Je eine Hälfte dieser künstlerischen Holzbrücke wurde in den Tagen zuvor mithilfe von lokalen Helferinnen und Helfern in Diessenhofen und Gailingen gebaut.
Der Brückenschluss auf der gedeckten Holzbrücke über dem Rhein. Adrian Bütikofer (m) und Urs Koch führen beide Hälften zusammen. (Foto: Gunar Seitz, 2025)
Der musikalisch umrahmte Festakt mit der Stadtmusik Diessenhofen und dem Musikverein Gailingen bekräftigte zudem das gute nachbarschaftliche Verhältnis zwischen den beiden Orten und schreibt die gemeinsame Erinnerungsgeschichte fort.